Liebe Mitglieder von Gegenwind vom Schaalsee,
Lag es am guten Wetter – oder an Muttertag? Zu unserer ersten Mitgliederversammlung kamen nur 22 Mitglieder (inkl. Vorstand). Vielen Dank an die Anwesenden! Wir sind ein bißchen ratlos und auch enttäuscht, dass das Interesse an Gegenwind vom Schaalsee so nachgelassen hat. Ja, wir sind derzeit nicht mehr betroffen, da der Naturpark Lauenburgische Seen derzeit keine Potentialflächen mehr ausweist. Aber das kann sich ändern, da die Entscheidung noch nicht rechtsverbindlich ist. Damit sich jeder noch einmal vergegenwärtigen kann, um welche Flächen es sich handelt, schicken wir eine Karte mit. Daraus erklärt sich auch die u.s. Nummerierungen.
Warum sind wir besorgt?
Uns macht stutzig, dass gerade im Raum Gudow Windenenergiebetreiber fleißig Informationsveranstaltungen durchführen und Vorverträge abschliessen. Würden sie das machen, wenn sie nicht noch einen Hauch von Hoffnung hätten, dort in naher Zukunft ihre “Windmühlen” bauen zu können?
Und es gibt einen weiteren Faktor, der für einige Gebiete in unserer Region noch ein Schlupfloch offen hält. Das Abwägungskriterium “Naturpark”, welches bisher die Potentialflächen für WKAs verhindert, ist dieses “Schlupfloch” für Änderungen. Wenn sich z.B. in einer neuen Landesregierung etwas ändert und die Abstandsregelung wirksam wird (die CDU hatte ja 1200 m gefordert/versprochen) kann es sein, dass zusätzliche Flächen gebraucht werden – und wir können nicht ausschliessen, dass dann auch Flächen im Naturpark Lauenburgische Seen noch einmal sehr kritisch geprüft werden. Anbei der Text aus dem Unterlagen des Landesplanung. Er ist bei uns im Gebiet für die folgenden Flächen relevant.
PR3_LAU_030 Sterley
PR3_LAU_036 Seedorf/Groß-Zecher
PR3_LAU_037 Kehrsen/Hollenbek/Sterley
PR3_LAU_039 Hollenbek/Seedorf/Klein-Zecher
PR3_LAU_045 Gudow/Kehrsen/Sophienthal
Originatext: Die bisher sehr weitgehende Freihaltung von Naturparken wird angesichts der energiepolitischen Zielsetzungen der Landesregierung zukünftig im Einzelfall anders gewertet: Will man den gesetzlichen Anforderungen des Artenschutzes Rechnung tragen und die Abstände zur Wohnbebauung auf dem bisherigen Niveau halten, läuft dies darauf hinaus, einige Abwägungskriterien wie z.B. die Freihaltung von Naturparken differenzierter zu betrachten, um noch einen Umfang von ca. 2 % der Landesfläche – korrespondierend zu den energiepolitischen Zielsetzungen – ausweisen zu können. Im vorliegenden Fall überwiegt allerdings das Schutz- und Freihaltungsinteresse im Naturpark gegenüber einer Vorranggebietsausweisung, zumal die Fläche auch vollständig innerhalb des 1.200m-Abstandspuffers um das Vogelschutzgebiet “Schalsee-Gebiet” liegt.
Was können wir machen? Wir – also jeder einzelne von uns – müssen uns unbedingt im Rahmen des öffentlichen Beteiligungsverfahren äußern, damit unsere Argumente in das Verfahren offiziell einfliessen. Das ist noch bis zum 30. Juni 2017 möglich. Wie das geht, haben wir auf der Mitgliederversammlung erklärt und werden es in den nächsten 1-2 Wochen allen Mitgliedern mitteilen und Ihnen/Euch eine Argumentationsvorlage mitschicken.
Es müssen aber noch einige Recherchearbeiten gemacht werden – und dafür brauchen wir UNBEDINGT so schnell wie möglich Helfer. Für die Gebiete
23 (Schmilau)
26 (Schmilau, Salem)
29 (Salem/Sterley/Horst)
30 (Sterley)
32 (Sterley)
34 (Horst/Brunsmark)
suchen wir noch Mitglieder, die sich im Detail mit den Begründungen für die Ablehnung als Potentialflächen beschäftigen und prüfen ob sich noch weitere Argumente/Hinweise finden lassen. Nur so können wir nachhaltig und hoffentlich endgültig verhindern, dass es jemals Windkraftanlagen in unserer schönen Schaalseeregion gibt. Wie das geht erklären wir gerne – es gibt auch schon eine Vorlage. Und die Zeit drängt! Bis Ende Mai müssen die Argumente bei uns sein – sonst können wir sie nicht mehr berücksichtigen – zumindest in der Stellungnahme, die wir als Bürgerinitiative an die Landesplanung schicken.
Wir appelieren an die Mitglieder in Sterley, Horst, Brunsmark und Hollenbek sich zu engagieren! Wir brauchen Ihr Know-How vor Ort und Ihr Wissen um die Gegebenbeiten in ihrer Gemeinde. Für Sie die dort wohnen, ist es einfacher die Begründungen zu prüfen und ggfs. zu ergänzen – sie kennen die Gegebenheiten vor Ort. Und die Zeit drängt!
Nur gemeinsam können wir es schaffen unsere schöne Schaalsee-Region nachhaltig von Windkraftanlagen frei zu halten.
Bei Fragen rufen Sie mich gerne an!
Mit freundlichem Gruß
Barbara Kliesch